Programm SmartForest 2026
Themenblöcke

Themenblock 1: Forstwirtschaft im Wandel – Aktuelle Erkenntnisse und Praxisperspektiven
Die Auswirkungen des globalen Wandels stellen die Forstwirtschaft vor große Herausforderungen: Klimastress, Schadereignisse und ein sich dynamisch verändernder Waldzustand erfordern eine präzise und kontinuierliche Erfassung. Gleichzeitig wird durch neue digitale Technologien die Chance eröffnet, operative und strategische Prozesse neu zu denken, effizienter zu gestalten und Entscheidungsgrundlagen zu verbessern.
Im Mittelpunkt dieses Themenblocks stehen die praktischen Probleme: Wo bestehen heute Ineffizienzen, welche Prozesse sind fehleranfällig oder kostenintensiv, und warum wird trotz neuer Technologien häufig noch ineffektiv gearbeitet? Es wird eruiert, welche Schritte erforderlich sind, um digitale Lösungen flächendeckend nutzbar zu machen und wie diese in konkrete Handlungsaufforderungen umgesetzt werden können.
Schwerpunkte
- Neue Methoden der Waldinventur: Kombination von terrestrischen Erhebungen, Drohnenaufnahmen und Satellitendaten zur präzisen Bestimmung von Waldzustand und Holzvorräten.
- Von der Datenerhebung zur Anwendung: Best-Practice-Beispiele, wie digitale Monitoring-Daten in Betriebsentscheidungen oder politische Planungen einfließen.
- Praxisnahe Herausforderungen: Grenzen heutiger Systeme in Bezug auf Genauigkeit, Bedienbarkeit, Kosten oder technische Infrastruktur. Wo gibt es Ineffizienzen? Welche Prozesse sind besonders fehleranfällig oder kostenintensiv?
- Handlungsaufforderungen: Welche Schritte müssen gegangen werden, um Hürden zu überwinden (z. B. Vereinfachung von Tools, Standardisierung von Datenformaten, Qualifizierung, Ausbau digitaler Infrastruktur, stärkere Einbindung von Praxiswissen in die Entwicklung)?
- Innovation und Zukunftsperspektiven: Wie könnten Prozesse in 2030 oder 2040 aussehen? Welche Innovationen werden dafür gebraucht? An welchen Stellen gibt es bereits zuverlässig funktionierende Tools?
Themenblock 2: Der Wald von Morgen
Die Wälder Mitteleuropas stehen vor tiefgreifenden Veränderungen. Klimawandel, neue Störungsregime, invasive Arten und veränderte gesellschaftliche Ansprüche wirken bereits heute sichtbar auf unsere Wälder – und die Forstwirtschaft muss jetzt Entscheidungen treffen, deren Wirkung erst in Jahrzehnten erkennbar sein wird. Doch wie könnten klimaresiliente Wälder der Zukunft aussehen? Welche Baumarten, Mischungen und Bewirtschaftungsformen werden sich bewähren? Und wie lassen sich Szenarien modellieren, um Unsicherheiten zu reduzieren und praktikable Handlungsempfehlungen abzuleiten?
In dieser Session soll der Blick in die Zukunft gerichtet werden: auf wissenschaftliche Prognosen, innovative Modellierungsansätze und praktische Strategien, um Wälder widerstandsfähig und leistungsfähig zu gestalten.

Schwerpunkte
- Folgen des globalen Wandels: Analysen und Szenarien zu Klimawandel, geänderten Störungsregimen und invasiven Arten in Mitteleuropa.
- Modellierung und Szenarienentwicklung: Bewertung von Bewirtschaftungsmaßnahmen, Baumartenwahl, Waldgesellschaften und Wasserhaushalt mit Blick auf langfristige Stabilität.
- Ökosystemleistungen im Wandel: Auswirkungen auf Kohlenstoffspeicherung, Biodiversität, Holzproduktion und Schutzfunktionen des Waldes.
- Strategien für klimaresiliente Wälder: Praxisbeispiele, neue Ansätze und Pilotprojekte zur Anpassung von Wäldern und Forstbetrieben an die Bedingungen der Zukunft.

Themenblock 3: Forstpraxis 4.0 – KI für nachhaltige Forstwirtschaft
Die Digitalisierung eröffnet der Forstwirtschaft völlig neue Möglichkeiten: Immer größere Datenmengen, moderne Sensorik und leistungsfähige Analyseverfahren wie Künstliche Intelligenz können helfen, den Waldzustand präziser zu erfassen, Entwicklungen besser zu prognostizieren, verschiedenste Prozesse zu automatisieren und Entscheidungen fundierter zu treffen. Von der Drohne über Satellitenbilder bis hin zu digitalen Zwillingen – die technologische Revolution verändert bereits heute, wie Waldinventuren, Monitoring und Betriebsplanung durchgeführt werden.
In dieser Session stehen zukunftsweisende digitale Ansätze im Mittelpunkt, die das Potenzial digitaler Werkzeuge für eine nachhaltige Forstwirtschaft greifbar machen.
Schwerpunkte
- KI-gestützte Fernerkundung in der Praxis: Erfolgreiche Beispiele für die Nutzung von Satellitendaten, Drohnen und Sensorik zur Erfassung von Waldzustand, Schäden oder Wachstumsdynamik.
- Künstliche Intelligenz als Analysewerkzeug in der Forstwirtschaft: Chancen und Herausforderungen beim Einsatz von KI-gestützten Analysen, z. B. für Baumartenbestimmung, Schaderkennung oder Prognosemodelle.
- Prognosemodelle mit KI: Einsatz von Machine-Learning-Methoden zur Vorhersage von Waldentwicklung, Bewirtschaftungsszenarien, Klimarisiken und Schadereignissen
- Entscheidungsunterstützungssysteme: Entwicklung und Anwendung von digitalen Tools und Plattformen als praxisnahe Entscheidungshilfen für vorausschauende Strategien.
Themenblock 4: Digital Twins & Data Spaces
Eine nachhaltige und zukunftsorientierte Forstwirtschaft benötigt eine solide Datengrundlage. Doch die Vielfalt an verfügbaren Informationen – von Satelliten- und Fernerkundungsdaten über Bodendaten bis hin zu Betriebs- und Maschinendaten – stellt eine große Herausforderung dar. Unterschiedliche Formate, fehlende Standards und eingeschränkte Interoperabilität erschweren den effizienten Austausch und die gemeinsame Nutzung.
In dieser Session sollen Chancen, Grenzen und erste Erfahrungen mit Datenräumen, Standards und neuen Technologien diskutiert werden. Ziel ist es, Wege aufzuzeigen, wie ein transparenter, effizienter und sicherer Umgang mit forstlichen Daten gelingen kann – und wie diese für Praxis, Wissenschaft und Politik gleichermaßen Mehrwert schaffen.

Schwerpunkte
- Datenräume, Standards und Infrastruktur: Ansätze für interoperablen, sicheren und effizienten Datenaustausch zwischen verschiedenen Akteuren und Systemen.
- Künstliche Intelligenz & digitale Zwillinge: Praxisnahe Beispiele für die Nutzung neuer Werkzeuge zur Simulation, Prognose und Entscheidungsunterstützung.
- Edge- und Cloud-Computing in der Forstwirtschaft: Einsatz verteilter Rechenkapazitäten, um große Datenmengen aus Sensoren, Drohnen oder Maschinen effizient zu verarbeiten und in Echtzeit nutzbar zu machen.
- Datenintegration aus IoT-Sensoren und Maschinen: Nutzung von Sensordaten (z. B. Bodenfeuchte, Baumwachstum, Maschinendaten) zur laufenden Aktualisierung digitaler Zwillinge und zur Verbesserung von Monitoring- und Prognosesystemen.
- Best Practices und Governance-Fragen: Erfahrungen aus Pilotprojekten, Fragen zu Datenqualität, Zugriffsrechten, Datensouveränität und Akzeptanz in der Praxis.

Themenblock 5: Innovative Forstpraxis hautnah
Technischer Fortschritt ist längst nicht mehr nur Theorie, sondern wird bereits von Praktikerinnen und Praktikern im Waldalltag erprobt. Von digitalen Werkzeugen zur Waldinventur über ferngesteuerte Maschinen bis hin zu Drohnen oder Sensortechnik – Innovationen können helfen, Arbeitssicherheit, Effizienz und Nachhaltigkeit zu steigern. Doch wie lassen sich diese Technologien ohne großen Aufwand in den Alltag integrieren? Welche Hürden erschweren die Umsetzung – sei es durch Kosten, fehlende Schulung, technische Komplexität oder mangelnde Netzabdeckung?
In dieser Session möchten wir Praxisbeispiele vorstellen, Erfahrungen austauschen und diskutieren, wie neue Technologien den Forstbetrieb bereichern können. Dabei stehen nicht nur High-Tech-Lösungen, sondern vor allem praxistaugliche und sofort umsetzbare Innovationen im Mittelpunkt.
Schwerpunkte
- Digitale Werkzeuge und Apps: Anwendungen zur Unterstützung von Waldinventuren, Revierplanung oder Schadensdokumentation.
- Drohnen, Sensorik und Fernerkundung: Praktische Beispiele für Monitoring, Schädlingsbekämpfung oder Jungwuchs-Kontrolle.
- Hindernisse, Erfolgsfaktoren und Lösungsansätze: Erfahrungsberichte zu Kosten, Akzeptanzproblemen, Schulungsbedarf oder fehlender digitaler Infrastruktur.
- Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz durch Innovation: Innovative Holzernte- und Logistiksysteme zur effizienteren Nutzung von Rohstoffen.
- Kommunikation, Vernetzung, Wissenstransfer: Digitale Angebote für Waldbesitzer, Forstbetriebe und Dienstleister zum Austausch von Wissen und Daten
- Akzeptanz, Ausbildung und Qualifizierung: Erfolgsfaktoren für die Einführung neuer Technologien – vom Schulungsbedarf über benutzerfreundliche Gestaltung bis hin zur Akzeptanz in der forstlichen Praxis.
Themenblock 6: Outdoorsessions
Die Outdoorsession bietet die Möglichkeit, Technologien und Methoden nicht nur theoretisch zu diskutieren, sondern direkt im Waldkontext zu demonstrieren. Eingereicht werden können praxisnahe Beiträge, die den Einsatz digitaler Werkzeuge, neuer Maschinen oder innovativer Monitoring-Methoden unmittelbar erlebbar machen. Ziel ist es, Teilnehmenden konkrete Eindrücke von der Funktionsweise und dem Mehrwert moderner Forsttechnologien zu vermitteln.
Wir suchen Beiträge, die zeigen, wie digitale und technische Innovationen im Forst in der Praxis angewendet werden können – von Drohnenflügen über mobile Apps bis hin zu Sensorik oder Entscheidungsunterstützungssystemen. Besonders willkommen sind interaktive Demonstrationen, die Raum für Erfahrungsaustausch und Diskussion vor Ort eröffnen.
Anfragen zu den örtlichen Gegebenheiten richten Sie bitte an das SmartForest 2026 Team: smartforest@wetransform.to
